Rot-Weiss Essen hatte vor dem Traditionsduell gegen Alemannia Aachen ein klares Ziel und wollte nach drei Unentschieden in Folge wieder einen Dreier einfahren. Am Mittwoch erlebten die Essener beim 3:3-Remis in Düsseldorf II ein Spektakel und egalisierten einen frühen 0:3-Rückstand.
RWE-Trainer Christian Neidhart, der seine Startelf gegen Aachen auf drei Positionen veränderte, konnte nach dem Spiel aufatmen. Denn: Seine Mannschaft besiegte den Gegner mit 2:1 (1:1). Innenverteidiger Felix Herzenbruch brachte die Hafenstraße durch den Siegtreffer in der 95. Minute zum Beben. Auswechselspieler, Trainer und Betreuerteam stürmten nach diesem Tor den Platz und jubelten ausgelassen. In der ersten Hälfte erzielte Zlatko Janjic (7.) die Führung für die Hausherren. Aachens Hamdi Dahmani traf eine Minute vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich.
Das sind die schönsten Siege. So ein Dreier tut richtig gut. Die Jungs wollten unbedingt gewinnen und wurden belohnt. Das war schon richtig geil.
RWE-Coach Christian Neidhart war nach dem knappen Sieg erleichtert.
Durch den Dreier verteidigte die Neidhart-Elf den Platz an der Sonne und bleibt weiter Spitzenreiter. Der Sieg war ein hartes Stück Arbeit. Durch eine Nachlässigkeit beim Gegentor und fehlende Konsequenz im letzten Drittel machte sich RWE das Leben selbst schwer. Der Coach sah es nach dem Abpfiff ähnlich, sprach seiner Mannschaft allerdings auch ein Lob für die Schlussphase aus: "Wir hatten in der ersten Halbzeit richtig gute Möglichkeiten, die wir viel zu überhastet und hektisch ausgespielt haben. In der Phase mussten wir eigentlich das 2:0 machen. Nach der Pause haben wir es probiert, aber es war schon zähe Kost dabei. Der Gegner hat sehr defensiv versucht, das 1:1 über die Zeit zu bringen", erklärte der Fußballlehrer.
"Wir haben am Ende mit purem Willen drei, vier Eckbälle herausgeholt und den Sieg erzwungen. Das sind die schönsten Siege. So ein Dreier tut richtig gut. Die Jungs wollten unbedingt gewinnen und wurden belohnt. Das war schon richtig geil."
Der einzige Wermutstropfen war aus Essener Sicht die Verletzung von Oguzhan Kefkir. Der Außenstürmer musste nur acht Minuten nach seiner Einwechslung wieder ausgewechselt werden. Kefkir klagte nach einem Zweikampf gegen zwei Aachener über Knieschmerzen. Eine Diagnose steht noch aus.
Essen reist nach Mönchengladbach
Rot-Weiss gastiert am kommenden Freitag (19 Uhr) bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach und peilt im Borussia-Park den sechsten Auswärtssieg an. In der vergangenen Saison gewann RWE in Mönchengladbach mit 2:0 durch die Treffer von Sandro Plechaty und Isaiah Young. Fast zwölf Monate später hofft der Tabellenführer im Stadion der Bundesliga-Mannschaft ebenfalls auf ein Erfolgserlebnis.